Ihr kennt den Cadet noch nicht??? Dann wird es aber Zeit!!!

  • der Cadet ist ein 2-Mann-Boot
  • der Cadet ist neben dem Optimist die einzige weitere, von der ISAF anerkannte, reine Jugendbootsklasse laut Klassenvorschriften!
  • unter voller Beseglung ereicht er eine Segelfläche von 9,41m² (davon 3,9m² Großsegel, 1,26m² Vorsegel, 4,25m² Spinnaker)
  • er wiegt im Neu-Zustand 54kg
  • ein Cadet ist 3,22m lang
  • an seiner dicksten Stelle ist er 1,27m breit
  • er besitzt einen Tiefgang von 15,5cm
  • die Mannschaft darf nicht älter als 17 Jahre sein

Der Cadet ist eine von der ISAF anerkannte internationale Bootsklasse. Er ist auf fast allen Kontinenten bis Australien verbreitet. In einigen Ländern hat er sogar einen festen Platz in der Ausbildung im Sportunterricht. In Europa ist er in fast allen Ländern wie z. B. Belgien, Holland, Spanien, Tschechien, Polen, Ungarn und besonders England stark vertreten. Dort hat der Cadet bei Meisterschaften sogar eine ähnliche Verbreitung wie der Opti.

Die Geschichte des Cadet

1947 wurde der Cadet von Jack Holt in England entworfen und verbreitete sich schnell um die ganze Welt. Nach Deutschland kam der Cadet zunächst über die britische Besatzungsmacht, die Ende der 50er Jahre 8 Cadets der Vereinigung Schleswig-Holsteinischer Seglervereine zur Verfügung stellte. 4 Jollen erhielt der Schlei-Segel-Club, Jugendgruppe Louisenlund, die restlichen 4 Jollen wurden der Jugendgruppe des Segeberger Segel Clubs in Bad Segeberg zugeteilt. Auf alljährlichen Regatten im Rahmen des Norddeutschen Jugendseglertreffens in Louisenlund und der anschließenden Schleiwoche wurde mit diesen Booten bis Mitte der 60er Jahre eine inoffizielle Deutsche Meisterschaft ausgesegelt. Der jeweilige Sieger qualifizierte sich zugleich für die Teilnahme an der internationalen „Cadet Week“ in England, die Anfang der 60er-Jahre in Burnham-On Crouch, Essex ausgetragen wurde. 1963/64 tauchten die ersten Cadets in Ostdeutschland auf. Schnell fanden sie ihren festen Platz in der Regattaszene und wurden neben dem Opti das Ausbildungsschiff der Jugend. In den 80-iger Jahren entstand sogar eine Cadet-Klassenorganisation in Bayern. Leider konnte sich diese jedoch im Westen Deutschlands nicht durchsetzen, obwohl das Boot in ganz Europa, insbesondere Holland, Belgien, England seinen festen Platz hat. Im Jahre 1993 nahmen deutsche Cadets erstmals wieder an einer Weltmeisterschaft teil. Im Frühjahr 1994 wurde die deutsche Klassenvereinigung – die German Cadet Class Association gegründet, damit begann eine neue Etappe der Cadets im Deutschen Segler-Verband. Die junge Klassenorganisation übernahm nun die Organisation des Regattaplanes, Erstellung der Rangliste, Festlegung eines Ausscheidungsmodus für die jährlichen Weltmeisterschaften sowie die Nominierung der deutschen Mannschaften. In jüngster Zeit segeln nun auch Cadets in Schleswig-Holstein und in Nordrhein- Westfalen. Die Klassenvereinigung ist daher optimistisch, dass das Boot auch in den alten Bundesländern seine weitere Verbreitung findet. Das Jahr 2002 wird noch ein besonderer Höhepunkt für den Cadet in Deutschland werden. In diesem Jahr wird erstmals die Weltmeisterschaft der Cadets in Deutschland stattfinden.

MK II oder MK IV

Als Jack Holt 1947 den Cadet als Knickspanter entwarf, entstand ein Boot, welches sich wie der Opti auch für den Selbstbau eignete. Der damalige MK I zeichnete sich durch eine sehr einfache glatte Decksform ohne Lufttanks aus. Bereits nach kurzer Zeit erhielt der Cadet mit dem MK II durch ein vorderes und hinteres Schott zwei gro8e Auftriebskörper. Der MK II ist der typische Cadet bis in die 90-iger Jahre so wie er auch heute noch zu einem großen Teil bei Regatten gesegelt wird. Mitte der 90-iger Jahre erhielt der Cadet mit dem MK IV ein neues modernes Deck und eine vordere Großschotführung. Diese Änderungen machen das Boot wieder zu einem modernen Jüngstenboot, bei dem nun die Vorteile der GFK- Bauweise ausgenutzt wurden. Der MK IV hat in sehr kurzer Zeit eine gro0e Verbreitung gefunden. Trotz der Entwicklung vom ersten Selbstbaucadet zum modernen MK IV ist das Unterwasserschiff unverändert, so dass alle Cadets vom MK I bis zum MK IV bei Wettfahrten gegeneinander segeln können und auch konkurrenzfähig bleiben.

Werften und Preise

Werften wie Rondar, Van Wettum oder Bootsbauer in Spanien, Polen, Russland, Indien, Ungarn oder Australien haben inzwischen durch die internationale Klassenvereinigung die Lizenz für den Bau des MK IV erhalten. Das Boot ist komplett regattafähig ausgerüstet, d.h. incl. Rolli etc. für ca. 4.000 € auf dem westlichen Markt erhältlich, auf den osteuropäischen Märkten auch wesentlich darunter.

Regatten überall

In Deutschland gibt es ein breites Regattageschehen, sowohl kleinere Vereinsregatten als auch Ranglistenregatten, WM-Ausscheidungen mit 40-50 Startern, Internationale Deutsche Meisterschaft mit über 50 Teilnehmern. Viele deutsche Segler besuchen Regatten im Ausland, insbesondere Holland (Dutch Open in Rotterdam), in Belgien (Youth SPA Regatta) sowie die Regatten der Central European Cadetcup (CECC) Serie in Ungarn, Polen und Tschechien. Seit 1993 nehmen deutsche Segler jährlich an der WM teil, im Jahre 2002 fand die WM auch erstmalig in Deutschland statt.

Ausbildungsschiff im Jüngstenbereich

Der Cadet, 1947 von Jack Holt in England entwickelt, feierte 1997 in neuem Outfit seinen 50. Geburtstag. Im Jahre 2007 feierte der Cadet seinen inzwischen 60. Geburtstag in Großbritanien, dort wo er auch geboren wurde. Das Zweimannboot, über 9.000 Stück gibt es weltweit, wird in 14 Ländern gesegelt. Das Team im Zweihandboot bilden ein Steuermann im Alter bis 17 Jahren und ein Vorschoter im Alter ab ca. 7 Jahren. So kann der ältere, aber erfahrene Steuermann seinem meist noch unerfahrenen Mitsegler alle seine Erfahrungen und Tricks weitergeben. Es ist daher ein ideales Ausbildungsschiff für den Jüngstenbereich mit Spinnaker. Es fordert sämtliche Qualitäten eines Steuermanns beim Trimm und der Führung der jungen Mannschaft. Ein Trapez ist nicht vorhanden, da die jungen Vorschoter von 7-11 Jahren damit überfordert wären.